No. XLII (2011)
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Das Problem der Ethnogenese im antiken Griechenland

Karl-Wilhelm Welwei
Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Geschichtswissenschaft, Alte Geschichte

Published 01.12.2011

Keywords

  • Zuwanderer,
  • kleine Verbände,
  • keine großen Stämme,
  • Suffixe im Griechischen,
  • Einflüsse aus Kreta,
  • mykenishe Palastsysteme,
  • kleinere Siedlungen nach Zerstörung der Paläste,
  • neue Führungssysteme,
  • Identitätsbewußtsein
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How to Cite

Welwei, K.-W. (2011). Das Problem der Ethnogenese im antiken Griechenland. Balcanica - Annual of the Institute for Balkan Studies, (XLII), 7–23. https://doi.org/10.2298/BALC1142007W

Abstract

Sprachwissenschaftliche Untersuchungen lassen darauf schließen, dass die historischen Dialekte der alten Hellenen erst auf griechischem Boden um und nach 1000 v. Chr. entstanden sind. Bei den frühen Zuwanderern kann es sich nur um kleinere Verbände gehandelt haben, so daß zweifelllos keine großen „Stämme“ nach Griechenland vorgedrungen sind, wie man in der älteren Forschung angenommen hat. In Griechenland haben die Zuwanderer die Suffixe –ss und –nth oder –nd nicht erst kennengelernt, sondern zumindest zum Teil schon mitgebracht und vermutlich im 3. Jahrtausend v. Chr. die allmähliche Entwicklung des späteren Griechischen eingeleitet. Impulse für die Entwicklung der materiellen Kultur gingen um 1700 v. Chr. von Kreta aus und beeinflussten in starkem Maße die mykenische Zeit mit ihren Palastsystemen, deren Zusammenbruch um 1200 v. Chr. aber nicht schon zum Ende der mykenischen Kultur führte, wenn auch die Linear B-Schrift nicht mehr benutzt wurde und die Infrastrukturen der Machtzentren zusammenbrachen. Dies war zugleich die Voraussetzung für die Bildung kleinerer Siedlungen mit neuen Führungssystemen und Sozialstrukturen sowie mit einem jeweils eigenen Identitätsbewußtsein.

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